Binäre Optionen mit Support und Resistance handeln

In unserer letzten Lektion haben Sie bereits das Risiko- und Moneymanagement mit binären Optionen kennengelernt und damit eine gute Basis geschaffen. Heute wollen wir uns einem der wichtigsten Kapitel der technischen Chartanalyse widmen: Unterstützung (Support) und Widerstand (Resistance).

Was sind Support und Resistance

Um Unterstützung und Widerstand in einem Chart besser zu verstehen, müssen wir an dieser Stelle einen kurzen Einschub machen und klären, wie der Handel an den Finanzmärkten und speziell an der Börse überhaupt funktioniert. Haben Sie sich schon jemals die Frage gestellt, was den Preis einer Aktie oder einer binären Option überhaupt bewegt? Richtig, Angebot und Nachfrage. Ist die Nachfrage nach einem Basiswert höher als das Angebot, gibt es also mehr Händler die kaufen wollen, als Händler die verkaufen wollen, dann steigt der Preis. Gibt es umgekehrt mehr Trader die verkaufen wollen, dann fällt der Kurs.

Angenommen eine Aktie notiert bei 100 Euro und es werden zu diesem Kurs 1000 Stück nachgefragt. Gleichzeitig werden zu diesem Kurs 2000 Stück angeboten, stehen also zum Verkauf zur Verfügung. Dann können 1000 Stück zu diesem Kurs umgesetzt und alle Kauforder erfüllt werden. 1000 Stück bleiben aber immer noch zum Verkauf übrig. Das Angebot überwiegt also und der Kurs muss fallen.

Sehr oft “sitzen” diese Order zu ganz bestimmten Preismarken und treten dort gehäuft auf. Das hat psychologische Gründe die an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden sollen, da es für die Praxis unerheblich ist. Und genau diese Preismarken bezeichnet man dann als Support (Unterstützung) oder Widerstand (Resistance), je nachdem ob die Preismarken die Barriere für einen fallenden oder steigenden Kurs darstellen.

Ein kleines Beispiel: Bei der psychologisch wichtigen Preismarke von 100 Euro sind sehr viele Verkaufsorder angesiedelt. Der Kurs eines binäre Optionen Basiswertes kann dieses Level nur durchbrechen, wenn zu diesem Preis mehr Trader kaufen wollen als als sich dort Verkaufsorder clustern. Die Kauforder müssen die Verkaufsorder sozusagen aufsaugen und erst dann kann der Kurs dieses Level durchbrechen.

Support und Resistance sind im Beispielchart zwar als Linien und damit als exakter Preis eingezeichnet, in Wirklichkeit handelt es sich aber um Zonen. Sie sollten also niemals annehmen, dass sich der Widerstand beispielsweise genau bei 53,30 Euro befindet. Die Realität ist nicht so exakt.

Trading Tipp:

Broker für binäre Optionen stellen Ihnen leider nur sehr dürftige Charts zur Verfügung. Da Sie zur technischen Analyse aber unbedingt gute Charts benötigen, sollten Sie dafür ein externes Chartingtool verwenden. Ein solches bekommen Sie kostenlos beim Forex Broker eToro. Dort können Sie ein Demokonto eröffnen und den eToro Webtrader mit Echtzeitcharts gratis nutzen.

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Sehen wir uns jetzt die unterschiedlichen Support und Resistance Zonen etwas genauer an:

Swing Highs und Swing Lows

Swing Highs und Swing Lows sind nichts anderes als Hochpunte und Tiefpunkte im Chart. Dabei kann es sich um absolute Höchst- bzw. Tiefstkurse handeln – das wäre dann in einem bestimmten Zeitraum der höchste bzw. niedrigste Kurs. Oder es handelt sich um lokale Swing Highs und Swing Lows wie im unten abgebildeten Chart.

Loklae Swing Highs

Loklae Swing Highs

Runde Zahlen

“Runde Zahlen” ziehen aus rein psychologischen Gründen viele Kauf- und Verkaufsorder an. Dies sind in der Regel Marken wie 100, 500, 1000, …

Die wichtige Marke von 10.000 Punkten im Dow Jones Leitindex. Sie sehen, wie der Preis diese Marke nicht sofort durchbrechen kann, sondern es einen “Kampf” zwischen Bullen und Bären gibt.

GAPs

Gap ist ein charttechnischer Begriff und beschreibt das Phänomen, dass im Chart zwischen dem Schlusskurs und dem Eröffnungskurs des nachfolgenden Börsentages eine Lücke entsteht. Dies trifft vor allem auf den Aktienhandel zu, da ja beispielsweise am Forexmarkt unter der Woche rund um die Uhr gehandelt wird. Im Devisenhandel entstehen demnach GAPs nur in der handelsfreien Zeit über das Wochenende.

Auch GAPs sollten Sie immer auf Ihrem Radar haben, denn auch dort können sich Unterstützungen und Widerstände bilden.

Trendlinie

Im Gegensatz zu den bereits erwähnten statischen Support und Resistance Zonen (Hoch- und Tiefpunkte, Runde Zahlen, GAPs) handelt es sich bei Trendlinien um dynamische. Dynamisch deshalb, weil sich der Kurs, bei dem der Widerstand oder die Unterstützung sitzt, mit der Zeit verändert.

Gleitende Durchschnitte

Um ebenfalls dynamische Widerstände handelt es sich bei gleitenden Durchschnitten (Moving Averages).

Trading Tipps zu Support und Resistance

Support und Resistance sind Zonen

Wenn Sie binären Optionen handeln bzw. dementsprechende Charts analysieren, dann sollten Sie immer bedenken, dass es sich bei Support und Resistance um Zonden handelt und nicht um einen exakten Kurs. Das heißt, dass ein Widerstand niemals exakt bei 125 Punkten liegen wird, sondern in einem besitmmten Preisbereich, also z.B. zwischen 123 und 127 Punkten. Dies Zonen sollten Sie immer auf Ihren Charts markieren und im Auge behalten, besonders dann, wenn sich der Kurs einer solchen Zone nähert.

Mehrere Widerstände = größere Bedeutung

Besonders interessant wird es immer dann, wenn sich mehrere Widerstände in einem Punkt treffen. Beispielsweise könnte sich der Preis einem ehemaligen Hochpunkt näheren und dort auch auf einen gleitenden Durchschnitt treffen.

Umkehrung von Resistance und Support

Merken Sie sich folgendes: Wird ein Widerstand durchbrochen, dann wird dieser sehr oft später zur Unterstützung. Umgekehrt, wird also eine Unterstützung durchbrochen, dann wird diese später sehr oft zum Widerstand. Betrachten wir dazu nochmals den “GAP-Chart”:

Widerstand wird zur Unterstützung

Widerstand wird zur Unterstützung

Die Widerstandszone im Bereich 23-24 Euro wird durchbrochen (hier mit einem GAP) und dient später als Unterstützung.

Je kürzer die Verweildauer, desto größer der Widerstand

Nehmen wir an, Sie wollen eine binäre DAX Option handeln. Der DAX ist vor kurzem an der Mark 8.000 Punkte gescheitert. Sehen Sie sich den Chart dort etwas genauer an, am besten in einer kleineren Zeiteinheit. Was hat sich dort abgespielt? Wie lange dauerte der “Kampf zwischen Bären und Bullen”? Ist der Kurs dort einfach abgeprallt und sofort wieder gefallen? Das würde z.B. darauf hindeuten, dass sich bei 8000 Punkten immer noch sehr viele Verkaufsorder befinden müssen und Sie dort short gehen sollten. Wenn der “Kampf” aber schon merkbar ausgeglichener war, dann ist mit einem baldigen Durchbruch zu rechnen.

Fazit: Support und Resistance gehören zu den wichtigsten Grundlagen

Support und Resistance sind neben dem Risikomanagement die wichtigste Grundlage für das erfolgreiche Trading von binären Optionen. Ein gutes Auge dafür bekommen Sie aber nur dann, wenn Sie den Handel üben und viele Charts analysieren. Dafür eignet sich unserer Erfahrung nach für Anfänger am besten ein kostenloses Demokonto beim Forex Broker eToro.

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About Nik Rossi

Nik Rossi kann auf eine mehr als 15-jährige Erfahrung auf den Finanzmärkten zurückblicken. Zu Beginn vor allem an den Aktienmärkten aktiv, handelt Nik seit 2006 vor allem am Währungsmarkt und seit kurzer Zeit auch mit binären Optionen. Besuche Nik auf Google+.